Umweltpolitik in der DDR – Anspruch und Wirklichkeit

|   Johann-Amos-Comenius-Schule

Am 16. Mai wurde die Ausstellung, die sich vor allem mit dem Braunkohlebergbau in der Lausitz beschäftigt, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Comenius-Schule sowie der Zinzendorf-Schulen in dem neuen Schulhaus eröffnet. Sie ist bis Donnerstag, 22. Juni 2017, zu folgenden Zeiten zu besichtigen: Mo, Di, Do von 8:00 bis 16:00 Uhr, sowie Mi und Fr von 8:00 bis 14:00Uhr. Veranstalter ist die Hillersche Villa – NETZWERKSTATT in Kooperation mit der Johann-Amos-Comenius-Schule der Herrnhuter Diakonie und den Ev. Zinzendorf-Schulen Herrnhut.

Über die Ausstellung

Ausgehend von der Leninschen Maxime, dass Kommunismus gleich Sowjetmacht plus Elektrifizierung ist, hat die Ausstellung die Energiepolitik in der DDR von 1945 bis 1989/90 zum Thema. Diese Politik war im Wesentlichen geprägt vom Energieträger Braunkohle. Die DDR wurde zum größten Förderer und Verwender von Rohbraunkohle auf der Welt. Diese Konstellation war eher Fluch als Segen. Alle Versuche, den hohen Anteil von Rohbraunkohle am Energiemix z. B. durch Erdöl oder Erdgas zu ersetzen, blieben erfolglos – nicht zuletzt, weil ideologische Dogmen immer eine größere Kraft entfalteten als wirtschaftliche Vernunft. So wird diese Geschichte zum Symbol für die Kluft zwischen dem Anspruch der Herrschenden und der Lebenswirklichkeit für die meisten Menschen in der DDR. Spitze war die DDR am Ende nur noch im Schadstoffausstoß. Sie ging mit qualmenden Schloten unter und entwickelte sich buchstäblich zum Lebensrisiko für ihre Bürger.
Neben verschiedenen pädagogischen Angeboten für die Schülerinnen und Schüler der beteiligten Schulen gab es auch zwei öffentliche Veranstaltungen:

Am 30. Mai 2017 wurde die Filmdokumentation „Lausitz-Trilogie“ (1987 - 1990, ca. 90min) gezeigt. In den drei Filmen mahnt Regisseur Peter Rocha vor der Vernichtung der Lausitzer Landschaft und der sorbischen Kultur durch die Auswirkungen des Braunkohleabbaus. Dem ca. 90minütigen Film schloss sich ein Gespräch mit Kameramann Karl Farber an, der von 1987 – 90 die Entwicklung des Braunkohleabbaus in der Lausitz mit der Kamera begleitet hat.

Am 6. Juni 2017 hielt Prof. Dr. Raj Kollmorgen von der Hochschule Zittau-Görlitz einen Vortrag „Mit und nach der Braunkohle. Entwicklungsrisiken und Chancen der (Ober-)Lausitz bis 2050“. Dem Referat schloss sich eine rege Diskussion über Zukunftsmöglichkeiten der Region an. Beide Veranstaltungen gewannen inhaltlich durch die Beteiligung ehemaliger Bergleute und Umweltaktivisten sowie durch den aktuellen Bezug zur Energiepolitik nach der Energiewende und zur prognostizierten ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung der Oberlausitz in den kommenden Jahren.

Weitere Informationen und Kontakt

Hillersche Villa – NETZWERKSTATT
Patrick Weißig | FON: 03583 779633 | MAIL: p.weissig@hillerschevilla.de